Vereinbarkeit von Familie und Beruf im internationalen Vergleich by Eichhorst Werner - Kaiser Lutz C - Thode Eric - Tobsch Verena
Autor:Eichhorst, Werner - Kaiser, Lutz C - Thode, Eric - Tobsch, Verena
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-07-20T00:00:00+00:00
Quelle: MISSOC 2006.
Tabelle 4 : Erziehungsgeldregelungen, 2006
Quelle: MISSOC 2006.
Tabelle 5 : Mutterschutz und Elternzeit, 2006
Quelle: De Henau, Meulders und O’Dorchai 2006.
Besonders interessant erscheint ein Vergleich zwischen Schweden und Dänemark, da sich diese beiden Länder in vielerlei Hinsicht ähneln, bei der Familienpolitik jedoch unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Beide Länder haben eine hohe Erwerbsbeteiligung und Beschäftigung von Müttern, während die Geburtenraten relativ stabil sind und im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern keinen deutlichen Einbruch zu verzeichnen hatten.
Schweden führte flexible Formen der Elternzeit- und Arbeitszeitregelungen ein, die zum familienpolitischen Erfolg beigetragen haben. Auf der anderen Seite ist das Angebot an Kinderbetreuung nicht so umfassend wie in Dänemark, und auch die staatlichen Subventionen sind geringer. Dagegen sind in Dänemark flexible Formen der Eltern- und Arbeitszeit weit weniger verbreitet. Viele Mütter nehmen vor diesem Hintergrund den Erziehungsurlaub in Anspruch und stehen somit dem Arbeitsmarkt für einige Zeit nicht zur Verfügung. Kinderbetreuung ist jedoch überall und zu geringen, staatlich subventionierten Preisen zu haben.
Die Thematik des (fehlenden) Engagements von Vätern in der Familienarbeit beschreiben Ekberg, Eriksson und Friebel (2005) am Beispiel der schwedischen 'Daddy Month'-Reform. Die 1995 eingeführten Regelungen, die eine volle Gewährung der Leistungen nur bei einem partiellen Engagement der Väter nach sich ziehen, haben zwar zu einer stärkeren Nutzung von Elternzeit durch Väter geführt. Das Ziel, auch einen generellen Ausgleich zwischen den festgelegten Rollen von Müttern und Vätern zu erreichen, konnte mit der Reform - gemessen am sonstigen Engagement von Vätern auch außerhalb des 'Daddy Month' - jedoch nicht realisiert werden.
Gleichwohl ist dieses Instrument eine der wichtigsten Stellschrauben, um die Väter stärker an der Familienarbeit zu beteiligen. Aufgrund dessen sollte die Gestaltung der Elternzeit die Komponente der Väterbeteiligung so weit wie möglich beinhalten, da sonst eine geschlechtsbezogene Verzerrung induziert wird, die ausschließlich Müttern Anreize bietet, Elternzeitphasen zu nutzen (De Henau, Meulders und O’Dorchai 2006).
Empirische Untersuchungen ergeben, dass zum großen Teil die Ausgestaltung der Elternzeit den Anteil der Arbeitsmarktrückkehrerinnen beeinflusst. Eine höhere Lohnersatzrate verlängert tendenziell die Dauer der Auszeit. Das Ausmaß, in dem Väter die Elternzeit in Anspruch nehmen können, hat großen Einfluss darauf, wann die Frauen wieder auf den Arbeitsmarkt zurückkehren: Je länger die Väter in Elternzeit sind, umso früher nehmen Mütter wieder eine Beschäftigung auf.
Speziell für Schweden gilt, dass die Kosten der öffentlichen Kinderbetreuung eine große Rolle spielen, solange ausreichend Betreuungsangebote vorhanden sind, das heißt, wenn es keine Wartezeiten auf einen Betreuungsplatz gibt. In Dänemark, wo Eltern ohnehin nur mit geringen Kosten konfrontiert sind, kann kein Effekt der Entgelte für Kinderbetreuung auf die Entscheidung, wieder auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren, ermittelt werden.
Auf der Basis dieser Ergebnisse können Politiksimulationen durchgeführt werden. Wenn etwa die Elternzeit in Schweden, die für den Vater reserviert ist, auf 16 Wochen angehoben wird, nehmen Mütter im Schnitt bereits vier Wochen früher wieder eine Beschäftigung auf. In Dänemark sind dagegen keine nennenswerten Verhaltensänderungen von Müttern zu erwarten, wenn die familienpolitischen Instrumente verändert werden. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass die Elternzeitregelungen in Dänemark vergleichsweise rigide und inflexibel sind. Für Väter ist es finanziell höchst unattraktiv, Elternzeit zu nehmen, und es hat
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